An­ek­do­ten und Hi­stör­chen

Ge­schich­ten, die nicht ver­lo­ren ge­hen sol­len.

Als Erin­ne­rung für uns und als klei­ne Link­samm­lung auf für uns wich­ti­ge Er­eig­nis­se, Ski­ge­bie­te oder Be­ge­ben­hei­ten die­nen die fol­gen­den Ein­trä­ge. Sie kön­nen na­tur­ge­mäß nicht für im­mer am An­fang der Ski­sei­ten ste­hen.

Win­ter 2020/21: Ein re­kord­ver­däch­ti­ger Ur­laub ge­ra­de we­gen der Co­ro­na­vi­rus­kri­se.

Mein Ski­ur­laub in Zer­matt dau­ert 16 Fahr­ta­ge und die Ein­schrän­kun­gen auf­grund von Co­vid 19 be­güns­ti­gen ei­ne Fahr­leis­tung von durch­schnitt­lich knapp 17.000 Hö­hen­me­ter pro Tag. Am längs­ten Tag fah­re ich 140 Pis­ten­ki­lo­me­ter, wie im­mer per GPS ver­mes­sen und feh­ler­be­rei­nigt. Da­her ist die­sem Aspekt des Ur­laubs ei­ne ei­ge­ne Sei­te ge­wid­met.

Die im Ski­ge­biet ge­trof­fe­nen Maß­nah­men ge­gen ei­ne In­fek­ti­on mö­gen aus­rei­chend er­schei­nen, die Um­set­zung lässt aber man­gels Dis­zi­plin zu wün­schen üb­rig. Ob es reicht, die Berg­bah­nen mit ei­nem Mund­schutz zu be­nut­zen, will ich nicht be­ur­tei­len. Si­cher ist es klug, die Fens­ter ge­öff­net zu hal­ten, aber was hilft das, wenn mehr als die Hälf­te der Nut­zer Schals statt Mas­ken tra­gen, durch die das Vi­rus nur so hin­durch bläst, und die Fens­ter mit der Be­mer­kung: «Es zieht!» wie­der ge­schlos­sen wer­den. Zu­dem tra­gen ei­ni­ge Pro­tago­nis­ten Mas­ken, die als At­trap­pen vor­ge­se­hen sind: Die Na­se ist oben be­deckt und nach un­ten frei, die Mund­par­tie ist von zahl­rei­chen Lö­chern um­ge­ben. Weist man die Per­son dar­auf hin, be­kommt man dum­me Kom­men­ta­re zu hö­ren. Der Schwei­zer an sich lässt sich nicht ger­ne kri­ti­sie­ren. Weist man das Lift­per­so­nal dar­auf hin, heißt es: «Da­mit ha­ben wir nichts zu tun!»

Dass man die Luft­seil­bah­nen nur zu 2/3 füllt, führt zu et­was Ent­span­nung, sie sind ge­fühlt aber im­mer noch sehr voll. Die Dach­lu­ken, die ver­mut­lich am wir­kungs­volls­ten für Be­lüf­tung sor­gen, wa­ren bei mei­nen Fahr­ten stets ge­schlos­sen. Da ist es äu­ßerst hilf­reich zu wis­sen, dass man ge­gen die Stan­dard­va­ri­an­te und die bri­ti­sche im­mun ist. De­fi­ni­tiv ver­schwun­den ist nur das Ge­drän­ge der ver­gan­ge­nen Jah­re beim An­ste­hen an den Bah­nen. Aber am Wo­che­n­en­de bil­den sich im Ort be­reits wie­der Grup­pen, die an den Après-Ski von frü­her er­in­nern.

Im­mer­hin hört man nichts von si­gni­fi­kant an­ge­stie­ge­nen In­fek­ti­ons­zah­len, so­dass man sich ernst­haft die Fra­ge stel­len muss, warum in an­de­ren Län­dern das Ski­fah­ren so nicht funk­tio­niert. Und da­mit soll­te auch das un­se­li­ge Be­her­ber­gungs­ver­bot kri­tisch hin­ter­fragt wer­den.

Mein Al­ter Ego, Adal­bert Q., ge­nannt Adi, hat­te ei­nen echt kras­sen Feh­ler von Ski­line im Ski­ge­biet Zer­matt do­ku­men­tiert, das Pa­ra­do­xon an Schwarz­see, so­wie al­le re­le­van­ten Pis­ten­län­gen (Stand März 2021) in den Teil­ge­bie­ten Rot­horn, Gor­ner­grat und Mat­ter­horn. Genau ge­nom­men wer­den hier Ab­fahr­ten ge­lis­tet, al­so die Fahr­stre­cke zwi­schen zwei Lift­sta­tio­nen, in al­len Kom­bi­na­tio­nen.

Lei­der hat Adis Auf­ent­halt in Zer­matt noch wei­te­re, teil­wei­se ab­sur­de Feh­ler zu Ta­ge ge­för­dert, bei de­nen es sich um ein ekla­tan­tes Ver­sa­gen der Qua­li­täts­si­che­rung der Zer­matt Berg­bah­nen AG han­delt. So wird z. B. der Ein­stieg an der Mit­tel­sta­ti­on der neu­en Kum­me­bahn, die dem Rot­horn­ge­biet un­be­strit­ten gut tut, auch wenn sich Adi an Tal- und Mit­tel­sta­ti­on un­be­dingt ei­nen eben­er­di­gen Ein­stieg ge­wünscht hät­te, von Ski­line kom­plett un­ter­schla­gen und pas­siert man an Rif­fel­alp den Bahn­hof oh­ne in den Zug zu stei­gen, er­hält man ei­ne Berg­fahrt bis Rif­fel­berg gut­ge­schrie­ben. Ski­line, de­ren Kun­de die ZBAG ist, und die ZBAG zu ei­ner Be­rich­ti­gung zu be­we­gen, ist ähn­lich aus­sichts­reich, wie «mehr De­mo­kra­tie wa­gen!» mit Pu­tin. Seit zwei Jah­ren wird Adi von der ZBAG mit Zu­sa­gen ver­trös­tet. Be­rich­ti­gun­gen, die auf Ski­line sicht­bar wä­ren, wie die kor­rek­te An­ga­be der Pis­ten­län­gen am Gor­ner­grat und die Kor­rek­tur des Pa­ra­do­x­ons an Schwarz­see, gibt es al­ler­dings noch nicht. Ei­ni­ge Feh­ler schei­nen mit der Über­mitt­lung der Da­ten zu tun zu ha­ben. Die­se Be­rich­ti­gun­gen wird Adi erst bei ei­nem wei­te­ren Be­such ve­ri­fi­zie­ren kön­nen.

Be­son­ders är­ger­lich aber ist, dass die Berg­bah­nen ih­re Kun­den ab­sicht­lich be­lü­gen und, ich zi­tie­re aus ei­ner Ant­wort auf mei­ne An­fra­ge, «al­le Pis­ten im Gor­ner­grat­ge­biet mit ei­ner durch­schnitt­li­chen Län­ge von 8,3 km» an Ski­line ab­ge­ge­ben wer­den, kein Witz, ob­gleich die Ab­fahrt an der Rif­fel­berg­bahn mit 4 km be­reits ei­ne der längs­ten im Ge­biet ist: «Da­ran wol­len wir auch nichts än­dern.»

Die­se Vor­ge­hens­wei­se ist ein Schlag ins Ge­sicht all je­ner, die bei Wind und Wet­ter am Rot­horn fah­ren und dort selbst an ei­nem Tag mit «Schnee aus ho­hen Wol­ken» auf 16.000 Hö­hen­me­ter kom­men. Die da­für von Ski­line aus­ge­wie­se­nen 86 km wei­chen von mei­nen Mes­sun­gen nur um 2 km ab.

Adi ver­mu­tet, dass sich je­des Ski­ge­biet sei­ne Pis­ten­ki­lo­me­ter ir­gend­wo zu­sam­men­lü­gen muss. Sei­ne Ver­mes­sun­gen ha­ben für Zer­matt (schwei­zer Sei­te) «nur» 128 Pis­ten­ki­lo­me­ter er­ge­ben, wenn man die Ski­rou­ten von der Ge­samt­län­ge ab­zieht. Ar­bei­tet ein Ge­biet mit Ski­line zu­sam­men, wer­den kras­se Un­ter­schie­de in den tat­säch­li­chen Pis­ten­län­gen un­ver­mit­telt sicht­bar.

Die Schweiz hat hier im Ge­gen­satz zu Ös­ter­reich ein be­son­de­res De­fi­zit: Sankt Mo­ritz kommt ge­ra­de ein­mal auf 40% der an­ge­ge­be­nen 350 km! Da­bei ist Mas­se nicht gleich Klas­se, was je­der, der sich aus­kennt, so­fort ver­steht, wenn er die schwei­zer Sei­te mit den knapp 300 km des Ge­biets Kitz­bü­hel/Wil­der Kai­ser ver­gleicht, des­sen kur­ze, mit­tel­mä­ßi­ge und am Wo­che­n­en­de oft über­füll­te Pis­ten auf nied­ri­ger Hö­he wirk­lich kei­ne Kon­kur­renz dar­stel­len.

Win­ter 2019/20: Ski­fah­ren im Zei­chen der Co­ro­na­vi­rus­kri­se.

Ich stei­ge am 15. März um 16:12 Uhr in Saal­bach zur letz­ten Berg­fahrt in die obe­re Sek­ti­on der Gon­del am Schatt­berg. Da­mit dürf­te ich ei­ner der letz­ten Ski­fah­rer in die­sem Win­ter ge­we­sen sein. Hin­ter mir schlie­ßen die Sper­ren. Noch in der Nacht fah­ren wir nach Hau­se.

Genau ge­nom­men hat­ten wir «nicht den Hauch ei­ner Chan­ce», den Ort oh­ne ei­ne Co­ro­na­vi­rus­in­fek­ti­on zu ver­las­sen - auch oh­ne am klas­si­schen Après-Ski teil­ge­nom­men zu ha­ben. Aber wir sind klug ge­nug, den Emp­feh­lun­gen zu fol­gen und uns in frei­wil­li­ge Qua­ran­tä­ne zu be­ge­ben, die nach auf­zie­hen­den Sym­pto­men und ei­nem po­si­ti­ven Test in ei­ne Ver­pflich­tung über­geht. We­gen der um­ge­hend ver­häng­ten Kon­takt­sper­re und der Schlie­ßung der meis­ten Ge­schäf­te fällt uns die­se «Ab­son­de­rung», ei­ner der üb­len Aus­drücke der «ein­fa­chen Spra­che», aber nicht be­son­ders auf.

Am 4. April en­den mei­ne Auf­la­gen. Vom Ge­sund­heits­amt Bonn mel­det sich nie­mand mehr bei mir. Al­so ge­he ich da­von aus, dass es ab­schlie­ßend bei der Ver­fü­gung bleibt. Ich füh­le mich wohl, set­ze mich aufs Fahr­rad und be­gin­ne bei bes­tem Wet­ter die Rad­sai­son. Nach drei Ta­gen auf zum Teil stei­len We­gen er­klä­re ich Covid-19 als über­stan­den. Mei­ne Frau muss noch ei­ne Wo­che län­ger in Qua­ran­tä­ne blei­ben. Sie gilt im­pli­zit als po­si­tiv und wird, da nicht ge­tes­tet, wohl trotz­dem in kei­ner Sta­tis­tik auf­tau­chen. Aber wir ha­ben die Krank­heit un­be­scha­det über­lebt. Das al­lein zählt! Zu­dem neh­men wir an ei­ner Ge­nom-Stu­die der Uni Bonn, BOSCO, teil, die uns im Sep­tem­ber 2021 in­di­rekt be­schei­ni­gen wird, dass wir kei­nen «De­fekt im In­ter­fe­ron-Abwehr­weg» ha­ben, der als für schwe­re Ver­läu­fe der Krank­heit ver­ant­wort­lich iden­ti­fi­ziert wer­den wird.

Wer hät­te ge­dacht, dass wir nach 21 Jah­ren in Fol­ge Zer­matt in die­sem Win­ter nicht mehr be­su­chen kön­nen wür­den. Wir wer­den vom vor­zei­ti­gen Sai­son­en­de in Ös­ter­reich über­rascht. Im Lau­fe der fol­gen­den Ta­ge wird auch Frank­reich die Ski­ge­bie­te schlie­ßen. Hier ist es aber ei­nem re­li­gi­ösen Tref­fen in Mul­hou­se zu­zu­schrei­ben, dass die Re­gi­on Grand-Est, al­so El­sass/Loth­rin­gen, so schwer ver­seucht wird, dass Pa­ti­en­ten in Deutsch­land be­han­delt wer­den müs­sen. Et­wa zeit­gleich mit Ös­ter­reich schließt die Schweiz. Ita­lie­ni­sche Ski­ge­bie­te sind da schon dicht, ins­be­son­de­re das jen­seits des Theo­dul­pas­ses lie­gen­de Breuil-Cer­vi­nia.

Am Tag un­se­rer An­rei­se nach Saal­bach wird ein ers­ter Covid-19 Fall be­kannt. Als wir ab­rei­sen, gibt es in Zell am See ein me­di­zi­ni­sches Zen­trum, in dem Gäs­te aus dem Aus­land auf­ge­nom­men und be­treut wer­den. Die ge­naue Zahl der In­fek­tio­nen ist nicht be­kannt. Sankt An­ton wird zu­sam­men mit dem Paz­naun­tal un­ter Qua­ran­tä­ne ge­stellt, ob­gleich im In­ter­net nicht ei­ne ein­zi­ge Zahl zu In­fi­zier­ten zu fin­den ist. Und hier hat auch die Bun­des­re­gie­rung ver­sagt: Wa­rum wur­den die Après-Ski Tem­pel nicht gleich zu Be­ginn der Kri­se ge­schlos­sen, Herr Kurz? Zur Stra­fe wird wohl auch die Sai­son 2020/21 kom­plett aus­fal­len!

Dass wir am En­de die­ser Ski­sai­son doch noch auf 29 Ta­ge kom­men, ver­dan­ken wir nicht zu­letzt der Ski­sa­fa­ri 2020, ei­ner Ent­de­ckungs­rei­se nach Frank­reich mit ei­nem Ab­ste­cher nach Ita­li­en. Wir hat­ten schon lan­ge kei­ne neu­en Ski­ge­bie­te mehr ge­se­hen, nicht zu­letzt weil die, die es nach un­se­rer Ein­schät­zung Wert sein wür­den, jen­seits des Col du Lau­ta­ret lie­gen (Bild­ma­te­ri­al OSM BKG. Der Hö­hen­feh­ler am Mat­ter­horn ist be­reits kor­ri­giert).

Also packen wir den Wa­gen für ei­ne Fahrt von 3 Wo­chen, die un­ter dem Na­men «Ski­sa­fa­ri 2020» in un­se­re Ana­len ein­ge­hen wird, fügt sie doch mit ei­nem Schlag un­se­rer Samm­lung vier neue Ge­bie­te hin­zu. Und wie­der ein­mal sorgt Ku­ros für gu­tes Ski­wet­ter, 22 Ta­ge lang. Ein klei­ner Un­fall an ei­nem ur­al­ten Lift führt letzt­lich da­zu, dass wir nur 20 da­von nut­zen wer­den, al­ler­dings in Fol­ge. Die Schnee­ver­hält­nis­se sind auf der Pis­te über­all gleich gut, bes­ser ge­sagt «sen­sa­tio­nell», so­dass wir sehr lan­ge zu­rück­den­ken müs­sen, um uns an ver­gleich­ba­re zu er­in­nern: Es ist an al­len Ta­gen so kalt, dass wir den Aus­druck «Sulz­schnee» fast aus un­se­rem Wort­schatz ver­lie­ren. Das be­schert uns eis- und stein­freie Pis­ten. Und zwei kur­ze Neu­schnee­ein­la­gen sor­gen da­für, dass die zu­vor ge­sperr­te Pis­te le Tun­nel von l'Al­pe d'Huez ge­öff­net wird und ich er­le­ben kann, wie un­ser voll be­la­de­ner Au­to­ma­tik­wa­gen mit Heck­an­trieb den ver­schnei­ten Col du Vars ge­ra­de­zu hin­auf­prescht.

Die Rei­se be­ginnt am Sonn­tag, den 5. Ja­nu­ar, mit der An­fahrt auf la Clu­saz, ei­nem klei­nen Ski­ge­biet, das wir an zwei Ta­gen prak­tisch kom­plett ab­fah­ren. Be­ein­dru­ckend ge­löst ist die Rück­fahrt in den schon fast mon­dä­nen Ort: Von al­len Po­si­tio­nen aus er­reicht man ei­ne der end­los lan­gen Tal­ab­fahr­ten. Wir ha­ben mit der 4-Ster­ne Un­ter­kunft Oda­lys ei­nen gu­ten Griff ge­tan. Es ist ei­ne von zwei Un­ter­künf­ten der Grup­pe, die ein Ho­tel in­te­grie­ren, sau­ber, mo­dern, freund­lich und ge­fäl­lig ge­baut. (»»La Clu­saz)

Am Abend des 7. Ja­nu­ar tref­fen wir, über den Col des Ar­ra­vis kom­mend, in les Deux Al­pes ein. Die Un­ter­kunft ist ziem­li­cher Schrott, wenn auch ge­räu­mig und sehr gut ge­le­gen am Orts­ein­gang. Nach­dem ich die ver­klemm­ten Schnap­per zwei­er Tü­ren re­pa­riert ha­be, schlie­ßen Klo- und Kü­chen­tür wie­der. Letzt­lich re­ge­le ich auch al­le an­de­ren Pro­ble­me mit der Re­zep­ti­on. So er­le­ben wir bei bes­ten Schnee- und Licht­ver­hält­nis­sen die nach un­se­ren Maß­stä­ben 120 Pis­ten­ki­lo­me­ter als groß­ar­ti­gen Ur­laub. Ei­ni­ge der Pis­ten sind ex­trem steil, we­gen der gu­ten Be­din­gun­gen grei­fen die Kan­ten aber zu­ver­läs­sig. 2013 war noch ein Tag la Gra­ve im Ski­pass ent­hal­ten. Das hat man lei­der mitt­ler­wei­le auf­ge­ge­ben. (»»Les Deux Al­pes)

Von les Deux Al­pes aus be­su­chen wir an zwei Ta­gen l'Al­pe d'Huez. Es ist für mich das span­nends­te Ge­biet die­ser Rei­se. Denn ne­ben der groß­ar­ti­gen Sa­renne-Abfahrt bie­tet es mit der Pis­te le Tun­nel ei­ne wirk­lich be­ein­dru­cken­de, wenn auch nicht über­mä­ßig schwie­ri­ge Bu­ckel­pis­te. Da­zu kom­men zahl­lo­se Pis­ten­ki­lo­me­ter, ei­ni­ge schwie­rig, an­de­re land­schaft­lich sehr reiz­voll. Auch die Be­haup­tung, dass man die größ­ten Hö­hen­un­ter­schie­de der Welt ha­be, ist nicht ganz falsch, gilt aber nur für die, die die Tun­nel fah­ren kön­nen. Zu­dem wird Zer­matt nur um 10 Hö­hen­me­ter über­bo­ten und Les Deux Al­pes kommt eben­falls auf 2200 Hö­hen­me­ter, die man aber auch als An­fän­ger auf der längs­ten Ab­fahrt der Al­pen pro­blem­los meis­tern kann. (»»L'Al­pe d'Huez)

Die ers­ten bei­den Un­ter­künf­te hat­ten wir vor Rei­se­be­ginn ge­bucht, von nun an bu­chen wir «von Ziel zu Ziel». Mit dem der Über­que­rung des Col du Lau­ta­ret be­tre­ten wir das Ge­biet der See­al­pen.

Er­grif­fen ste­he ich an der Kas­se in le Mo­nê­tier les Bains. Dass ich es ein­mal über den Col du Lau­ta­ret schaf­fen wür­de, nach Ser­re Che­va­lier, hät­te ich nicht er­war­tet. Und so sind wir denn auch al­lein auf der an­de­ren Sei­te des Pas­ses. Wir hö­ren hier kein Deutsch mehr! Wir er­le­ben 4 wun­der­schö­ne Ta­ge in ei­nem to­tal un­ter­schät­zen, un­er­war­tet an­spruchs­vol­len Ski­ge­biet mit vie­len lan­gen Pis­ten, schö­nem Lo­go, brauch­ba­rer App und mo­der­nen Be­för­de­rungs­an­la­gen an al­len neu­ral­gi­schen Punk­ten. (»»Ser­re Che­va­lier)

«Vars/Ri­soul war die gro­ße Über­ra­schung für mich», spricht mei­ne Frau. Tat­säch­lich hat­te ich es zu­nächst nur als den süd­lichs­ten Punkt der Rei­se aus­ge­wählt, gut 100 km Luft­li­nie von Niz­za ent­fernt. Nen­ne ich die­se Zahl, er­star­ren die Zu­hö­rer vor Ehr­furcht. Aber wer kennt das Ge­biet? So weit im Sü­den kann es doch gar kei­nen gu­ten Schnee ge­ben, wer­den Sie den­ken. Aber das stimmt nicht. Wir tref­fen auf den bes­ten Schnee die­ser Rei­se, er­gänzt um fri­sche 20 cm in der Nacht vor un­se­rer An­rei­se. Da­zu kommt am Col de Crévoux, 2503 m, ein atem­be­rau­ben­der Blick auf den Lac de Ser­re Pon­çon. (»»Vars Ri­soul)

Zwar er­rei­chen wir oh­ne nach­zu­tan­ken von Vars aus am En­de Bonn, 1100 km Fahr­stre­cke, aber die­sen Weg wol­len wir dann doch nicht an ei­nem Tag fah­ren. So bu­chen wir noch 7 Ta­ge in Ce­sa­na To­ri­ne­se, dem Mit­tel­punkt der Ski­schau­kel Mont­ge­nè­vre/Se­stri­ere. Hät­te ich das auch ge­macht, wenn mir klar ge­we­sen wä­re, dass es dort kei­ne Tal­ab­fahr­ten gibt? Wie dem auch sei. Wir ha­ben im Ho­tel Cha­let Ca­sa Ce­sa­na ein ge­räu­mi­ges Zim­mer, ein ein­fa­ches aber stets le­cke­res, durch und durch ita­lie­ni­sches Es­sen, so­wie ein un­glaub­li­ches Preis-/Leis­tungs­ver­hält­nis, das al­ler­bes­te die­ser Rei­se. Da­zu be­treut uns Gi­u­lia, die sich sicht­lich freut, wie­der ein­mal deutsch spre­chen zu kön­nen, aufs Herz­al­ler­liebs­te. Dass in Ita­li­en vie­le Lif­te nur am Wo­che­n­en­de ge­öff­net wer­den, ist das ein­zi­ge Man­ko. Aber es trifft nicht nur uns son­dern auch die Hüt­ten­wir­te. Das Ge­biet selbst haut uns nicht um, al­ler­dings konn­ten wir 162 km Pis­te ver­mes­sen, wo­mit es zu den größ­ten Ski­ge­bie­ten der Al­pen zählt. Ei­ni­ge schwar­ze Pis­ten blei­ben in Erin­ne­rung. (»»Mont­ge­nè­vre/Se­stri­ere)

Un­se­re Rei­se en­det am 27. Ja­nu­ar mit der Rück­fahrt durch den 13 km lan­gen Tun­nel du Fréjus, den wir uns 41 Euro kos­ten las­sen. Bis in die Schweiz, wo wir noch auf der Vig­net­te vom Vor­jahr fah­ren kön­nen, kom­men wei­te­re 26 Euro hin­zu. Mit 950 km ist es die längs­te Ta­ges­etap­pe al­ler un­se­rer Ski­rei­sen. Dass hin­ter uns die Cora­na­vi­rus­wel­le ge­gen das Berg­mas­siv prallt, durch des­sen Tun­nel wir nur ganz knapp ent­kom­men, ist uns zu die­sem Zeit­punkt noch nicht be­wusst.

Win­ter 2018/19: Kli­ma­wan­del haut­nah!?

Zer­matt war schon im­mer ei­ne Des­ti­na­ti­on, die Mei­nun­gen spal­tet. Be­trach­tet man die Ent­wick­lung der letz­ten Jah­re, kann man fest­stel­len, dass die Quar­tie­re im Ort im­mer mehr auf ei­ne Kli­en­tel zie­len, die in­ter­na­tio­nal ist und über un­be­grenz­te fi­nan­zi­el­le Mög­lich­kei­ten ver­fügt. Das macht es (auch am Sai­son­en­de) zu­neh­mend schwe­rer, be­zahl­ba­ren Wohn­raum zu fin­den. Da­mit sich die­se oft un­be­hol­fe­nen Ge­stal­ten bes­ser ori­en­tie­ren kön­nen, hat man ei­nen ver­meint­lich «bes­se­ren» Lift­plan ge­stal­tet, der aber viel zu klein ist und zu­dem ei­nen über­trie­ben fet­ten, pro­mi­nen­ten Hin­ter­grund be­sitzt, so­dass man un­an­ge­mes­sen gro­ße Sym­bo­le braucht, um ei­ne hin­rei­chen­de Frei­stel­lung zu er­hal­ten. De fac­to fin­det man sich eher schlech­ter zu­recht. Auf zu en­gem Raum wer­den zu­vie­le In­for­ma­tio­nen dar­ge­stellt, da­zu völ­lig über­flüs­si­ge Pfos­ten am An­fang und En­de der Lif­te. Den Satz un­se­res Kar­to­gra­fie­pro­fes­sors, «Lasst Luft in die Kar­te!», kann man nicht of­fen­sicht­li­cher kon­ter­ka­rie­ren. Ich hal­te ihn, ob­gleich von Kett­ler her­ge­stellt, für den schlech­tes­ten Lift­plan al­ler Ge­bie­te, die ich be­fah­ren ha­be. Et­was mehr Pa­pier und den Duk­tus der Cer­vi­nia-Ver­si­on des­sel­ben Plans ver­wen­dend (oh­ne die dort stö­ren­de und heu­te eben­falls über­flüs­si­ge Dar­stel­lung der Be­schnei­ungs­an­la­gen), hät­te man Pis­ten und Lif­te mit Na­men be­schrif­ten kön­nen. Der frü­her eben­falls un­le­ser­li­che Lift­plan von les Arcs/la Plagne wur­de mitt­ler­wei­le über­ar­bei­tet.

Je­des Ski­ge­biet hat heu­te sei­ne ei­ge­ne App. Zer­matt ver­wen­det auch dort die Pfos­ten am An­fang und En­de der Lif­te, was die Lif­te ir­gend­wie ko­misch aus­se­hen lässt, da sich die Pfos­ten in der 3D-Dar­stel­lung schon bei kleins­ten Än­de­run­gen ver­schie­ben. Ob es klug ist, von ei­ner Po­si­ti­on aus, an der man sich nicht be­fin­det, un­ter den Lif­ten durch­schau­en zu kön­nen, bleibt frag­lich. Die Pis­ten wer­den nach Brei­te dar­ge­stellt, was im we­sent­li­chen ge­lun­gen ist, aber, z. B. am Bec Carré, da­zu führt, dass die Pis­ten in­ein­an­der ver­schwim­men. (Was der Wirk­lich­keit an­de­rer­seits sehr na­he kommt.) Bei pral­lem Son­nen­licht hängt die Brauch­bar­keit der App von der Leis­tungs­fä­hig­keit des je­wei­li­gen Geräts ab. Sehr lan­ge, so die Er­fah­rung, wird der Ak­ku ei­ne in­ten­si­ve Nut­zung nicht durch­hal­ten. Die Stand­ort­su­che per GPS und Nach­rich­ten über die Sper­rung von Pis­ten sind hin­ge­gen hilf­reich.

Für uns ist Zer­matt seit 21 Win­tern das Früh­lings­ski­ge­biet schlecht­hin: «Wo fährt man um die­se Zeit noch Ski?» wer­den wir im­mer wie­der ge­fragt. Aber wie in je­dem Jahr kön­nen wir al­le Ski­ta­ge nut­zen, fah­ren in der neu­en 3S-Bahn zum Klein Mat­ter­horn und hin­un­ter nach Val­tour­nen­che. Die ers­ten Ta­ge sind groß­ar­tig, dann wird es zu warm. Am vor­letz­ten Tag bricht ei­ne Schnal­le am Schuh, so­dass ich neue mie­ten muss, und abends wer­den mei­ne Ski ver­wech­selt, was mir zwei Stun­den mit frem­den Leih­ski be­schert, Völkl Race­tiger SL Pro. Ich flir­te so in­ten­siv mit ih­nen, dass ich an die­sem Tag noch um 17:20 Uhr ei­ne Berg­fahrt an Sun­neg­ga ma­che. Ob sie auch für Tem­po 100 tau­gen, kann ich un­ter den ge­ge­be­nen Um­stän­den nicht klä­ren. Ich be­kom­me mei­ne Ski am En­de wie­der und gön­ne dem Troll, der sie ver­wech­selt hat­te, dass er mei­ne Ab­fahrt­ski durch den schwe­ren Sulz­schnee fah­ren muss­te. Die Race­tiger dre­hen un­ter mei­nem Hin­tern wie ein Bie­nen­volk!

Be­zah­len möch­te man den Ski­pass von Zer­matt nicht, aber die In­ves­ti­tio­nen loh­nen sich. Mit der 3S zum Klein Mat­ter­horn hat man sich und den Gäs­ten ei­nen Ge­fal­len ge­tan. Hat­te ich die Auf­fahrt frü­her we­gen der lan­gen War­te­zei­ten ent­we­der als al­ler­ers­ter an­ge­tre­ten, bei mi­se­ra­bler Sicht oder auch gar nicht, so fah­re ich sie heu­te erst­mals wie je­de an­de­re Gon­del auch. Es ist ei­ne Um­lauf­gon­del im Rang ei­ner Luft­seil­bahn, al­ler­dings oh­ne die dort ver­wen­de­ten Si­che­run­gen: Reißt das 7 km lan­ge Zug­seil, sind al­le Gon­deln un­ter­halb der Bruch­stel­le ver­lo­ren. Im­mer­hin schwan­ken die Ka­bi­nen auch bei star­kem Wind nur sehr we­nig.

Zer­matt nutzt den Ser­vice von Ski­line. La Plagne, Flaine, Sankt An­ton und an­de­re gro­ße Ge­bie­te tun das nicht. Ich fah­re auch gleich wie­der Pis­ten, die falsch er­fasst wer­den, was mir ei­ne län­ge­re Dis­kus­si­on mit den Berg­bah­nen be­schert. Der Aus­gang ist ak­tu­ell noch of­fen. Der Schrift­ver­kehr wird am En­de Sei­ten fül­len - im­mer­hin nimmt man mei­ne fun­dier­ten, gut be­leg­ten Ein­wän­de ernst. Mal ehr­lich: Wer braucht ei­nen Leis­tungs­mes­ser, der auf Teil­stre­cken ekla­tant ver­sagt? Zu­dem ge­lingt es den Be­trei­bern im­mer noch nicht, Lift­na­men, wie den des Bec Carré, kor­rekt mit Ak­zent zu schrei­ben.

Da­von ab­ge­se­hen ist es wie­der mal ein groß­ar­ti­ger Ski­ur­laub. We­gen der vie­len Ein­hei­mi­schen aus dem Tal spre­che ich oft fran­zö­sisch. Die gro­ße Ent­täu­schung ist der letz­te Tag: Ich fah­re sehr schnel­le Ab­fahr­ten auf zwei ver­schie­de­nen Tras­sen am Furgg­sat­tel, kann aber kei­ne Stei­ge­rung ge­gen­über den an­de­ren Ta­gen er­ken­nen und schaue da­her nicht auf den GPS-Emp­fän­ger. Am Abend le­se ich den Track aus und stel­le fest, dass ich zwei­mal Tem­po 97 ge­fah­ren bin. Viel­leicht nimmt man die ho­he Ge­schwin­dig­keit nach 10 Ta­gen nicht mehr wahr. Da­mit dar­aus am En­de Tem­po 100 wird, be­darf es ei­ner ge­wis­sen Re­chen­kunst. Das stellt mich nicht wirk­lich zu­frie­den, aber im­mer­hin ver­lau­fen die 30 Ski­ta­ge die­ser Sai­son un­fall­frei. Die Ka­the­dra­le von Pa­ris hat da we­ni­ger Glück. De­ren Dach­stuhl brennt wäh­rend un­se­res Ur­laubs kom­plett aus.

Wie­der ein­mal ist Sankt An­ton der Rein­fall der Sai­son. Hat­ten wir we­ni­ge Jah­re zu­vor vor Weih­nach­ten noch je­den Tag nach Ischgl fah­ren müs­sen, um über­haupt Schnee zu ha­ben, so ha­ben wir in die­sem Jahr zu­viel da­von. Kommt die­ser Schnee aus ho­hen Wol­ken (ja) und gibt es kei­nen Sturm (nein), ist das gut zu er­tra­gen. So bläst der Wind das Ski­ge­biet auf ein­zel­ne Teil­ski­ge­bie­te zu­sam­men, die un­ter­ein­an­der nicht ver­bun­den sind. Die Über­gän­ge blei­ben meist ge­schlos­sen oder dro­hen mit mög­li­cher Schlie­ßung, so­dass mein Sohn und ich zwar bis nach Lech kom­men, so­gar bis Schrö­cken, aber dann ist auch schnell wie­der Schluss. Au­ßer ei­ner sehr schö­nen Ski­rou­te in Zürs und der Pis­te ent­lang der Mad­loch­bahn kommt kei­ne Er­gän­zung des von uns er­ho­be­nen Lift­plans zu­stan­de. Scha­de.

Wenn man ei­nen der wich­tigs­ten Über­gän­ge, den Ar­len­mäh­der 6er, an dem un­ser Sohn ei­ne Stun­de an­ste­hen muss­te, für meh­re­re Ta­ge nicht in Be­trieb nimmt, muss man halt ei­ne Ski­bus­ver­bin­dung von St. Chri­stoph zur Al­pe Rauz or­ga­ni­sie­ren. Da­zu sind die Be­trei­ber aber of­fen­sicht­lich nicht be­reit. Un­ser Sohn: «Mein Ur­laub ist zu wert­voll, um mir das bie­ten zu las­sen!» Auch ich rücke im­mer mehr von Sankt An­ton ab.

Was uns trös­tet? Wir ha­ben ein großes Ap­par­te­ment bei Ma­rio Matts El­tern in Flirsch, wo wir 2003 schon ein­mal zu Gast wa­ren. Sie sind trotz der über­großen Er­fol­ge al­ler drei Söh­ne un­kom­pli­ziert und herz­lich ge­blie­ben. Un­ser Sohn amü­siert sich zu­dem im Tief­schnee, wo­zu er sich ent­spre­chend brei­te Ski mie­tet. Und mei­ne Frau, die nur zwei Ta­ge fährt, sagt den klu­gen Satz: «Ich fah­re noch nach Zer­matt. Da will ich mir in die­sem Schnee nicht die Kno­chen bre­chen.»

Am letz­ten Tag muss der Ski­bus auf die Au­to­bahn aus­wei­chen, weil die Bun­des­s­tra­ße we­gen La­wi­nen­ge­fahr ge­sperrt ist. Trotz­dem und trotz schlech­ter Sicht sind die­je­ni­gen Pis­ten, die be­fahr­bar sind, voll mit Ski­fah­rern. In Ischgl wä­re das Ge­biet un­ter ver­gleich­ba­ren Um­stän­den kom­plett leer! Bis 11 Uhr fah­ren wir hel­den­haft, dann wird es so warm, dass der Schnee zu Was­ser wird. Nach ei­ner Pau­se in der Ro­del­alm neh­men wir ei­nen letz­ten An­lauf. Völ­lig durch­nässt ge­ben wir ge­gen 13 Uhr auf. Der Schnee wird brett­hart und ge­fähr­lich. Es reicht!

Ich hat­te Ski­line die Fra­ge ge­stellt, warum Sankt An­ton de­ren Ser­vice nicht be­reit­stellt: «Sie tun das halt nicht!» Ich glau­be eher, dass sie das nicht kön­nen. Viel­leicht, weil das Ski­ge­biet das nicht her­gibt. Lif­te oh­ne Zu­gangs­sper­ren, wie Rif­fel I und II am Rendl oder auf Al­bo­na oder ganz ein­fach Stre­cken­füh­run­gen und neu­tral­gi­sche Punk­te, die we­gen lan­ger War­te­zei­ten an Lif­ten kei­ne gro­ßen Zah­len er­war­ten las­sen, dürf­ten die Grün­de da­für sein.

Nen­daz zum Zwei­ten. Ein Jahr nach un­se­rem letz­ten Ski­ur­laub dort bu­chen wir wie­der im sel­ben Haus und bei der­sel­ben Agen­tur. Das Haus ver­fügt über Au­ßen­park­plät­ze, was we­gen der pre­kä­ren Si­tua­ti­on an Stell­plät­zen im Ort für ei­nen VW-Bus wich­tig wer­den kann. Was nützt ein Ga­ra­gen­platz, der ei­ne 1,90er Ein­fahrt­hö­he hat? Am En­de neh­men wir dann doch die Li­mou­si­ne, was mir ei­ne Denk­sport­auf­ga­be in Punk­to Ein­par­ken in ei­ner ul­traen­gen Tief­ga­ra­ge be­schert.

Dass man hier in der Schweiz ist und nicht in Frank­reich, er­schließt sich nicht ein­mal auf den zwei­ten Blick. Hier spricht prak­tisch nie­mand deutsch. Wir ha­ben ei­ne sehr schö­ne und ge­räu­mi­ge Un­ter­kunft und neh­men die 15 Mi­nu­ten Lauf­weg zur Bahn in Kauf. Der Blick aus den Fens­tern über das Rhô­ne­tal ist wie­der ein­mal groß­ar­tig!

Das Wet­ter ist bes­ser als die Vor­her­sa­ge. Wir ha­ben sechs schö­ne Ski­ta­ge. An ei­nem Mor­gen, an dem mei­ne Frau spä­ter star­tet, kann ich auf (zu­vor) prä­pa­rier­ter Pis­te in 15 cm Neu­schnee mei­ne Run­den dre­hen. Der Hub­schrau­ber der Air Zer­matt fliegt in der Tou­ren­ab­fahrt Col des Gen­tia­nes-Tor­tin nicht für uns, die «Bob­bahn» ist wie­der of­fen und ich fah­re mei­ne Lieb­lings­tou­ren­ab­fahrt Lac des Vaux-La Tzou­maz.

Les Arcs/la Plagne: Seit Ja­nu­ar 2007 hat­te mei­ne Frau das Dop­pel­ski­ge­biet nicht mehr be­sucht. Weil wir früh sind und die Stre­cke kür­zer ist, fah­ren wir über Anne­cy. Vor Al­bert­ville tref­fen wir an ei­nem Kreis­ver­kehr auf die «Gelb­wes­ten», les «gi­lets jau­nes», die uns al­ler­dings nicht an der Wei­ter­fahrt hin­dern, son­dern nur ei­ne Spen­den­büch­se vor die Wind­schutz­schei­be hal­ten. Aus­nahms­wei­se be­grü­ße ich die An­we­sen­heit der fran­zö­si­schen Po­li­zei.

Ich hat­te im Rah­men von Sport­fahr­ten des Ski­club Un­ter­tau­nus be­reits zwei wei­te­re Rei­sen un­ter­nom­men und das Ge­biet fast voll­stän­dig ver­mes­sen. So kom­men auf die­ser Rei­se nur noch we­ni­ge Pis­ten­ki­lo­me­ter und zwei neue Ses­sel­lif­te hin­zu, die aber le­dig­lich die Fahr­zei­ten ver­kür­zen. Die ers­ten bei­den Ta­ge brin­gen über 40 cm Neu­schnee, die das Ge­biet auch drin­gend braucht. Wäh­rend die Ostal­pen im Schnee er­sti­cken, sah es bis da­hin im Wes­ten eher mau aus.

Der­weil ich mir be­reits am ers­ten Tag in den an den Knö­cheln zu en­gen Ski­schu­hen die Fuß­ge­len­ke ka­putt fah­re, ver­zich­tet mei­ne Frau dan­kend auf den an sich groß­ar­ti­gen «Schnee aus ho­hen Wol­ken». Statt zu la­men­tie­ren grei­fe ich am zwei­ten Tag, wie­der al­lein un­ter­wegs, zum Snow­board, das ich seit Jah­ren für solch ei­nen Fall von Ski­ge­biet Les Arcs - Mont Blanc vom Comborcière zu Ski­ge­biet schlep­pe. In den wei­chen Schu­hen tut mir nichts mehr weh und mit ei­nem Ver­län­ge­rungs­tag am Sams­tag schrau­be ich die Zahl der Ta­ge auf dem Board auf 372 hoch. Im­mer­hin kann mei­ne Frau auf die­se Wei­se noch fünf son­ni­ge Ski­ta­ge ge­nie­ßen. Vier da­von ver­brin­gen wir in Les Arcs. Hö­he­punkt die­ser Rei­se ist die Ab­fahrt von der Ai­guil­le Rou­ge bis Vil­la­ro­ger, 2.000 Hö­hen­me­ter in ei­nem Zug, mit mo­de­ra­ter War­te­zeit an der fast im­mer über­lau­fe­nen Luft­seil­bahn.

Les Arcs - Ladestation am Comborcière Ei­ni­ge der Lif­te wur­den mo­der­ni­siert. Ins­be­son­de­re der In­ver­sen­se, der be­son­ders lang­sam war, so­wie die Rück­kehr von der Tal­sta­ti­on des Com­bor­ciè­re nach Arc 2000. Man hat den Pré Saint Esprit nicht nur mit Hau­ben ver­se­hen, die sich in fei­nem Dun­kel­blau ge­gen den Schnee ab­he­ben, man hat ihn auch so weit in Rich­tung Col de la Chal ge­baut, dass man den Ar­ca­bul­le er­reicht und da­mit nur noch zwei Lif­te braucht, um vom äu­ßers­ten En­de der Sta­tion bis zum Va­noise Ex­press ab­zu­fah­ren. Nimmt man die Wald­ab­fahrt und ei­ne kur­ze Lauf­stre­cke zum Pré Saint Esprit in Kauf, ist Vil­la­ro­ger bis auf vier Lif­te an den Über­gang nach la Plagne her­an­ge­rückt.

An der Berg­sta­ti­on des Com­bor­ciè­re hat man ei­nen of­fe­nen Rast­platz an­ge­legt, von dem aus man ei­nen un­ver­ge­ss­li­chen Blick auf den Mont Blanc ge­nießt. Für die jün­ge­re Ge­ne­ra­ti­on ist ei­ne La­de­sta­ti­on für meh­re­re Smart­pho­nes und Ta­blets in­te­griert, ab­schließ­bar, so­dass man die ro­te Ab­fahrt neh­men und das Gerät spä­ter wie­der ab­ho­len kann. Von der Nord­flan­ke der Berg­ket­te, von Arc 1600, ist der Aus­sichts­punkt nicht zu er­rei­chen. Wer nichts Drin­gen­de­res vor hat, soll­te un­be­dingt ei­nen Ab­ste­cher über die Pis­te Mont Blanc ma­chen, die we­gen ih­rer Brei­te, des Pa­n­ora­mas und der Stre­cken­füh­rung durch den Wald in Erin­ne­rung bleibt.

Wir bu­chen über INTER CHALET mit der Re­si­denz Front de Nei­ge, Oda­lys Va­can­ces, ei­ne ge­ho­be­ne Klas­se und ein Ap­par­te­ment für 4-6 Per­so­nen, das zu zweit üp­pig Platz bie­tet. Das Haus ver­fügt über ein Schwimm­bad und liegt un­mit­tel­bar an der Pis­te. Zu­dem kön­nen wir, was sel­ten ist, ei­ne Nacht ver­län­gern, was die ver­lo­re­nen ers­ten bei­den Ta­ge ver­ges­sen macht. Wir es­sen in Plagne So­leil und Vil­la­ge zu Abend und ha­ben für un­se­ren Ge­schmack ein bes­se­res Es­sen als in Ös­ter­reich, zah­len am En­de da­für aber auch nicht viel mehr. Die At­mo­sphä­re ist in al­len Restaus aus­ge­spro­chen freund­lich und an­ge­nehm. Oft wird man per SMS an sei­ne Re­ser­vie­rung er­in­nert. Auch in der Ne­ben­sai­son ist es mu­tig, oh­ne Re­ser­vie­rung los­zu­zie­hen.

Un­glaub­li­che 131 Pis­ten­ki­lo­me­ter weist Ski­line für je­nen denk­wür­di­gen 4. April aus, an dem ich es so ganz ne­ben­bei in die Top 25 de­rer schaf­fe, die in Zer­matt im Win­ter 2017 die meis­ten Hö­hen­me­ter an ei­nem Tag fah­ren. Das lässt mei­nem Sohn kei­ne Ru­he. Er glaubt ernst­haft, dass man 150 fah­ren kön­ne, hier­zu spä­ter mehr.

2018: Seit­her sind drei wei­te­re Ski­ur­lau­be Ge­schich­te - nur ganz an­ders, als er­war­tet. Kei­nes der bei­den Paar Ski hat Krat­zer im Be­lag ab­be­kom­men, und das ob­gleich ei­nes da­von auf al­len Ski­rou­ten der 4 Vallées un­ter­wegs war (au­ßer der ge­sperr­ten nach l'Etey­ge­on). Hat­ten wir in den letz­ten Jah­ren eher viel Son­ne und viel zu we­nig Schnee, so kommt in die­sem Win­ter mehr als je­ne Men­ge an Schnee zu­sam­men, die wir bis­her ver­misst hat­ten.

In Fla­chau/Wa­grain ha­ben wir nur ei­nen ein­zi­gen schö­nen Tag. Da­für kann ich Tief­schnee fah­ren üben, wo­zu ich mir mor­gens zwei Bröt­chen mit Wurst und Kä­se in die Ta­schen stop­fe und schaue, dass ich der Ers­te bin am Fly­ing Mo­zart. (8 Uhr Früh­stück ist da de­fi­ni­tiv zu spät.) In bis zu 15 cm tie­fem, tro­cke­nem Neu­schnee geht es auf un­be­rühr­ter Pis­te hin­un­ter ins Tal; als High­light die 32d vom G-Link zum Berg­schlepp­lift. Wenn es die Sicht zu­lässt, se­hen wir Be­schnei­ungs­an­la­gen, die nicht in Be­trieb sind, und Pis­ten­mar­kie­run­gen, die nicht zu­weit ent­fernt sind.

Trotz­dem er­le­ben wir noch ei­ni­ge ganz be­son­de­re­re Ta­ge in Ver­bier und Flaine. Bei mi­se­ra­blem Wet­ter kann ich nichts an­de­res tun, als auf ei­ner Pis­te am At­te­las ei­nem Ski­gui­de zu­zu­schau­en, der sei­ner Schü­le­rin zu er­klä­ren ver­sucht, wie man die über­brei­ten Spe­zi­al­ski bei schlech­ter Sicht durch schwe­ren Schnee be­wegt. Ich fol­ge den bei­den für ei­ne knap­pe hal­be Stun­de und pro­bie­re die Tech­nik da­nach am Mont Fort aus. Ich bin to­tal be­geis­tert. In Flaine wer­de ich mei­ne Frau bei ähn­lich schlech­ten Be­din­gun­gen er­mun­tern, den «Stock­ein­satz am Ski­en­de» da­zu zu be­nut­zen, hei­le aus den Wol­ken ab­zu­stei­gen. Hat­te mir Flaine 1995 das Snow­board­fah­ren nä­her ge­bracht, so bringt mei­ner Frau Flaine 2018 das kon­se­quen­te Fah­ren bei Ne­bel und in tie­fem Schnee nä­her. Sel­ten hat schlech­tes Wet­ter so viel Bei­fall her­vor­ge­ru­fen!

Zu­dem ha­ben die ers­ten drei Ur­lau­be ei­nen neu­en Wahl­spruch her­vor­ge­bracht: «Egal ob ich die Pis­te ge­se­hen ha­be oder nicht, Haupt­sa­che, der GPS-Emp­fän­ger hat sie auf­ge­zeich­net.»

Wir be­en­den die Sai­son in Zer­matt. Der «Ha­se von Mam­mel­zen» stellt die Be­haup­tung auf, dass man hier 150 km am Tag fah­ren kön­ne. Wer so et­was sagt, muss es be­wei­sen, und so macht er sich am 18. April auf die Rei­se, die im We­sent­li­chen zwi­schen Hoh­täl­li und Gant spielt: 22 Berg­fahr­ten auf stets der­sel­ben Gon­del am Gant tra­gen ihm spä­ter den Bein­amen «Sä­ge­zahn­ha­se» ein, was das von Ski­line be­reit­ge­stell­te Ta­ges­pro­fil recht gut be­schreibt. Da­bei reicht es am En­de zwar nur für Platz 2, aber die Ta­ges­ki­lo­me­ter­leis­tung von 166 km be­ein­druckt eben­so wie die 26.800 Hö­hen­me­ter (106 km/h Höchst­ge­schwin­dig­keit), mor­gens auf bein­har­ter Pis­te ge­fah­ren, nach­mit­tags in bis zu 20 cm tie­fem Sulz­schnee. Be­schränkt man die Lis­te auf deut­sche Ski­fah­rer, zeigt sich be­reits ein Ab­stand von über 5.000 Hö­hen­me­tern zu Platz zwei und 9.000 zu Platz drei. (Wie schon im Vor­jahr ge­se­hen, stimmt die Zahl der von Ski­line an­ge­ge­be­nen Pis­ten­ki­lo­me­ter auch hier nicht. Nur ist sie mit 145 km dies­mal ent­schie­den zu kurz.)

April 2017: Trotz frü­hen Auf­bruchs hat­te ich den Ski­tag nicht auf Re­kor­de aus­ge­legt. Erst als mir ge­gen Mit­tag klar wird, dass mein Traum wahr wer­den könn­te, ein­mal im Le­ben 100 km zu fah­ren, rich­te ich die Tour auf ein Ma­xi­mum an Pis­ten­ki­lo­me­tern aus. Ich fah­re meist die längst mög­li­che Va­ri­an­te ei­ner Ab­fahrt und auf der al­ler­letz­ten Berg­fahrt ver­las­se ich den Mat­ter­horn-Express an der Mit­tel­sta­ti­on, weil die Stre­cke Schwarz­see-Zer­matt via Staf­fel­alp ge­gen­über der Ab­fahrt vom Tro­cke­nen Steg sat­te 1,4 km län­ger ist!
Zermatt - Im Igludorf
«Ei­nen Tod musst Du ster­ben!» be­merkt mei­ne Frau, als ich ihr er­klä­re, dass ich da­durch 356 Hö­hen­me­ter ha­be lie­gen las­sen. Hät­te ich das nicht und wä­re bis Tro­cke­ner Steg sit­zen ge­blie­ben, wä­re ich im Ge­samt­klas­se­ment mit 20138 Hö­hen­me­tern auf Platz 18 ge­lan­det und in mei­ner Al­ters­klas­se (56+) auf Platz 3 statt 4, nur 381 Hö­hen­me­ter von Platz 1 ent­fernt.

Was über­lebt ist die Ge­nug­tu­ung, dass mir die län­ge­re Stre­cke letzt­lich ei­nen run­den Wert be­schert: 120 Ta­ge­s­ki­lo­me­ter, sorg­fäl­tig ver­mes­sen und do­ku­men­tiert. Tags drauf knacke ich auf der Kel­le die Tem­po 100 Mar­ke. Wie­der ein rund­um ge­lun­ge­ner Ski­ur­laub in Zer­matt!

Lie­be Frau Da­nu­ser, Sie ha­ben uns ge­fragt, ob wir es nicht schon be­reut hät­ten, ei­nen Win­ter­ur­laub in Chur zu ver­brin­gen. Wir hat­ten gu­te Grün­de, die­sen Ort für die­sen Ur­laub zu wäh­len. Es soll­te ein 10-Tage-Urlaub wer­den, den wir nicht in ei­nem ein­zi­gen Ski­ge­biet ver­brin­gen woll­ten. Al­so ha­ben wir uns mit Chur ei­nen zen­tra­len Ort ge­sucht, ha­ben von hier aus Len­zer­hei­de/Aro­sa fast kom­plett ab­ge­fah­ren und Klos­ters/Da­vos und Flims/Laax wie­der­be­sucht. Bei die­ser Ge­le­gen­heit ha­ben wir zwei Pis­ten auf­ge­mes­sen, die un­ter de­nen, die man oh­ne Füh­rer ge­fahr­los fah­ren kann, nun an Po­si­ti­on zwei und drei un­se­rer Bes­ten­lis­te auf­tau­chen: Weiss­fluh­spitze-Küb­lis (14,3 km) und Vorab-Nagens-Flims (12,8 km). Von Len­zer­hei­de aus wä­ren wir das si­cher nicht ge­fah­ren.
Wir hat­ten Ihr Ap­par­te­ment als das mit Ab­stand an­spre­chends­te in Chur aus den An­ge­bo­ten her­aus­ge­sucht. Und so war es dann auch. Mo­dern und ge­müt­lich, voll­stän­dig aus­ge­stat­tet und ge­schmack­voll ein­ge­rich­tet. Wir ha­ben uns in Ihrem Haus sehr wohl ge­fühlt und be­dan­ken uns aus­drück­lich für die gro­ße Gast­freund­schaft.

Laax: Ich hat­te in Erin­ne­rung, dass man am Vor­ab­glet­scher ho­he Ge­schwin­dig­kei­ten fah­ren kann. Da­zu muss man prak­tisch von oben an Schuss fah­ren. Ich tue das auch, weil we­nig los ist, aber trotz gu­ter Ver­hält­nis­se kom­me ich am En­de nicht über Tem­po 95,6 hin­aus. Ei­ne klei­ne Ent­täu­schung.

Die «Kam­pa­gne 2017» stand zu­nächst im Zei­chen der neu­en Lift­ver­bin­dung von Sankt An­ton mit Zürs, dem Tor nach Lech. Über die Mess­er­geb­nis­se in­for­miert die Ge­schich­te über Sankt An­ton. Die Dis­kus­si­on um ge­lo­ge­ne Pis­ten­ki­lo­me­ter hat ih­re Spu­ren hin­ter­las­sen und hat, an­ders als in ei­ner Dik­ta­tur, wo man Fak­ten weg­be­feh­len kann, auch das Ein­len­ken bei den Verant­wort­li­chen be­för­dert. Die Zahl der Pis­ten­ki­lo­me­ter ist von 350 auf 305 her­ab ge­setzt wor­den. Wer Ski­rou­ten nicht scheut und Tan­negg, Rif­fel II, Schind­ler- und Mat­tun­kar fährt, kann tat­säch­lich et­wa 270 km nut­zen. Wich­ti­ger als die­se gu­ten Zah­len ist aber die Tat­sa­che, dass man nun kei­nen Bustrans­fer mehr be­nö­tigt und nach 5 Mi­nu­ten Fahr­zeit an der Mit­tel­sta­ti­on der Tritt­kopf­bahn in Zürs aus­steigt. Dass man ent­we­der ein Stück berg­auf lau­fen oder über ei­ne (re­la­tiv ein­fa­che) Ski­rou­te ab­fah­ren muss, wenn man sich nicht in die War­te­schlan­ge zum Tritt­kopf ein­rei­hen will, ist si­cher nur ei­ne vor­über­ge­hen­de Er­schei­nung.

Ver­let­zungs­be­dingt fah­re ich im April 2016 in Zer­matt nicht Ski, aber die­je­ni­gen Mit­glie­der der Fa­mi­lie, die fah­ren, be­schwe­ren sich über den neu­en Hir­li Lift, ei­nen völ­lig über­di­men­sio­nier­ten 7er-Ses­sel. (So be­zeich­nen wir 6er-Ses­sel, in die man seit­wärts ge­gen die Fahrt­rich­tung ein­steigt, weil die Kin­der in Grin­del­wald in ei­nem bau­glei­chen Lift be­reits ein­mal zu siebt ge­fah­ren sind.) Ei­ne gru­se­li­ge, stei­le, bei ei­si­gen Ver­hält­nis­sen schwe­re Zu­fahrt von der wei­ßen Per­le, die zu al­lem Über­fluss auch noch ei­ne Fahr­stra­ße kreuzt, und ei­ne un­prak­ti­sche Kin­der­si­che­rung ver­lei­ten mei­nen Schwie­ger­sohn zu dem Satz: «Was soll ei­ne sol­che Kon­struk­ti­on be­wir­ken, wenn es im wei­ten Um­kreis kei­ne kind­ge­rech­te Pis­te gibt?»
Zu­dem wird man Ried auf­ge­ben und da­mit ei­ne der längs­ten und schöns­ten Ab­fahr­ten des Ski­ge­biets. Ei­ne neue Stre­cken­füh­rung, die hin­ter dem frü­he­ren Olym­pia-Stüb­li auf die un­an­sehn­li­che Be­ton­über­bau­ung mün­det, ver­bin­det Pat­rul­lar­ve und Sun­neg­ga, al­ler­dings nicht mehr so schnee­si­cher wie wir das bis­her kann­ten.

«Me­gè­ve? Ein Ski­ge­biet? Wo liegt denn das?» Mehr als ei­ne gu­te Fra­ge, die wir jetzt de­tail­liert be­ant­wor­ten kön­nen: «Me­gè­ve ist das größ­te in Deutsch­land un­be­kann­te Ski­ge­biet Frank­reichs, 30 km nord­west­lich von Cha­mo­nix ge­le­gen.» Zu­sam­men mit Saint Ger­vais, Com­bloux, St. Ni­co­las-de-Véro­ce, La Gi­et­taz und dem nur mit dem Au­to er­reich­ba­ren Ge­biet von Les Con­ta­mi­nes/Hau­te­lu­ce wird es un­ter dem Na­men Do­mai­ne Éva­si­on ge­führt. Mit no­mi­nell 420 Pis­ten­ki­lo­me­tern wird es nur noch von Pa­ra­di­ski und den 3 Vallées über­trof­fen. Das muss­ten wir nach­mes­sen!
Aber noch be­vor wir die tat­säch­lich nutz­ba­ren Pis­ten­ki­lo­me­ter ken­nen (240 ge­fah­ren), zie­hen wir das Re­sü­mee: «Ein groß­ar­ti­ger Ski­ur­laub in ei­nem tra­di­ti­ons­rei­chen und aus­ge­dehn­ten Ski­ge­biet, in dem der Mont Blanc das Pa­no­ra­ma be­herrscht.» Frank­reich, wie­der ein­mal ganz, ganz an­ders! Hier un­se­re
Ge­schich­te, die zu­dem als ers­te für die Lek­tü­re per Smart­phone op­ti­miert wur­de.

«Wer hat die längs­te?» ist der nicht ge­ra­de ge­nia­le Ti­tel im SPIEGEL 47/2015, in dem das Blatt die Lü­gen­ge­schich­ten über Pis­ten­län­gen auf­greift, dies­mal mit dem Hin­weis auf ei­ne Per­son, Chri­stoph Schra­he, die an­geb­lich die Län­gen ge­nau ken­ne und die­se aus di­gi­ta­len Kar­ten, Goo­gles Kar­ten­ser­vice usw. so­wie ei­ge­nen Ver­mes­sun­gen nach­ge­rech­net ha­be. Über das Phä­no­men der tat­säch­lich nutz­ba­ren Pis­ten­ki­lo­me­ter ha­ben wir schon vor ei­ni­ger Zeit ge­schrie­ben. Er­staun­li­cher Wei­se be­rech­net auch die­se «un­ab­hän­gi­ge In­stanz» für Saal­bach-Hin­ter­glemm-Fie­ber­brunn Pis­ten­län­gen, die nie­mals stim­men kön­nen, es sei denn, dass dort «Ski­schul­pis­ten­ki­lo­me­ter» be­rech­net wur­den, bei de­nen An­fän­ger oh­ne Mü­he die Di­stan­zen ver­dop­peln.
(Mein Le­ser­brief an den SPIEGEL ging in den Er­eig­nis­sen von Pa­ris un­ter. Das ist ver­ständ­lich. Er en­det fol­ge­rich­tig mit dem Satz: «Wäh­rend der An­schlä­ge auf Char­lie Heb­do war ich in Flaine. Heu­te schrei­be ich am Tag nach den An­schlä­gen von Pa­ris. Mein Mit­ge­fühl ist mit den Fran­zo­sen, de­ren über­aus groß­ar­ti­ge Ski­ge­bie­te ich re­gel­mä­ßig be­rei­se.»)
Nun, wir ha­ben die An­ga­ben von Saal­bach nach­ge­prüft. Drei Kam­pa­gnen wa­ren nö­tig, um das seit 2016 um Fie­ber­brunn er­wei­ter­te Ge­biet zu ver­mes­sen. Zwar ver­kürzt ein Sturz un­se­ren Auf­ent­halt im Fe­bru­ar 2016 von 7 auf 5 Ski­ta­ge, aber da ha­ben wir schon prak­tisch al­le Zie­le er­reicht. Am En­de rei­ben wir uns ver­wun­dert die Au­gen und stel­len fest, dass wir 206 km kon­tie­ren kön­nen und nur knapp 10 feh­len dürf­ten, u. a. die Ski­rou­te «Big du­de» und die Tal­ab­fahrt Schön­lei­ten. Hal­ten wir 270 an­ge­ge­be­ne Pis­ten­ki­lo­me­ter an, so wä­ren da­mit 80% fahr­bar - ein sehr gu­ter Wert.
Das Ge­gen­teil ist Sankt Mo­ritz. Auch wenn wir 2010 in die­sem Ge­biet den mit Ab­stand span­nends­ten Ski­ur­laub al­ler Zei­ten ver­bracht ha­ben, der von ei­nem fes­ten Quar­tier aus­ging, muss ich nach Dis­kus­sio­nen im Al­p­in­fo­rum und kri­ti­schem Blick in un­se­re Un­ter­la­gen zu­ge­ben, dass von 350 an­ge­ge­ben Pis­ten­ki­lo­me­tern nur et­wa 40% üb­rig blei­ben, ein Ne­ga­tivre­kord.

An die­ser Stel­le muss auch er­wähnt wer­den, dass mich die von User Ro­gerWil­co ver­öf­fent­lich­te Ge­schich­te über ei­nen Tag am Son­nen­kopf, den der Arl­berg si­cher in sei­nen Pis­ten­ki­lo­me­tern ein­ge­preist hat, da­zu ver­an­lasst hat, das Ge­samt­ski­ge­biet Arl­berg noch ein­mal un­ter die Lu­pe zu neh­men, mit ei­nem sehr po­si­ti­ven Aus­gang für Sankt An­ton: Am En­de kann ich zu­sam­men mit der «Kam­pa­gne 2017» 263 km zwei­fels­frei nach­wei­sen. Wä­re Warth/Schrö­cken nicht so weit ne­ben dem Soll, wä­re die Bilanz si­cher noch bes­ser aus­ge­fal­len als die, dass tat­säch­lich 90% der of­fi­zi­el­len an­ge­ge­be­nen Pis­ten­ki­lo­me­ter zu­sam­men kom­men. Bes­ten Dank an die­ser Stel­le für die GPX-Datei, die prak­tisch al­les er­schließt, was der Son­nen­kopf zu bie­ten hat.
Aber klar ist auch: Oh­ne die Ski­rou­ten sind es zahl­lo­se Pis­ten­ki­lo­me­ter we­ni­ger, näm­lich 210 oder knapp 70%! Wer wirk­lich läs­sig vie­le Pis­ten fah­ren will, ist in Me­gè­ve deut­lich bes­ser auf­ge­ho­ben. Nur in den 3 Vallées konn­te ich an 6 Ta­gen mehr «nicht dop­pelt ge­fah­re­ne Pis­ten­ki­lo­me­ter» ein­sam­meln, und das mit dem Snow­board!

Win­ter 2014/15: Wir be­su­chen den Wil­den Kai­ser von Kitz­bü­hel/Kirch­berg aus. Ex­trem stei­le Pis­ten um Wes­ten­dorf und groß­ar­ti­ge Ski­rou­ten run­den ab, was (erst) zu­sam­men mit dem Nach­bar­ge­biet ein groß­ar­ti­ges Bild er­gibt: Der Ski­pass Kitz­bü­he­ler Al­pen. Bei­de Ge­bie­te sind auf­grund ei­nes fai­ren Preis­mo­dells und gu­ter Ski­bus­ver­bin­dun­gen durch­aus sinn­voll und «zu­sam­men­hän­gend» be­fahr­bar. Und so ver­mes­sen wir 220 km an 7 Ta­gen; mehr konn­ten wir in Ös­ter­reich nir­gend­wo sonst fah­ren. In die­sem Ur­laub, wie auch in Mayr­ho­fen zu­vor, grei­fe ich wie­der zum Snow­board. So er­rei­che ich letzt­lich mein Ziel, ein Jahr Snow­board zu fah­ren.
(Tat­säch­lich frag­te mich je­mand, was ich da­mit mei­ne. «Wie vie­le Ta­ge hat ein Jahr?», ent­geg­ne­te ich.)

Im De­zem­ber be­ginnt die Sai­son oh­ne Schnee in Sankt An­ton, so­dass wir erst­ma­lig ei­nen Ski­tag aus­fal­len las­sen und da­nach je­den Tag nach Ischgl fah­ren. Nach dem schlep­pen­den Start hät­te ich je­den für ver­rückt er­klärt, der mir 31 Ski­ta­ge pro­phe­zeit hät­te.
Im Ja­nu­ar rei­se ich nach 20 Jah­ren erst­mals wie­der nach Flaine. Trotz dün­ner Schnee­de­cke er­le­be ich ei­nen Ur­laub auf Ski­ern, bei dem es dar­um geht, ver­klei­de­ten Eng­län­dern mit schlech­tem Fahr­ver­mö­gen aus dem We­ge zu ge­hen. Mein Sohn ver­wen­det viel Zeit dar­auf, mei­nen Fahr­stil zu ver­bes­sern. Da­nach be­rei­se ich mit mei­ner Frau die Zil­ler­ta­ler Al­pen, die aber im di­rek­ten Ver­gleich mit Kitz­bü­hel/Wil­der Kai­ser trotz ei­ni­ger net­ter Pis­ten nicht über­zeu­gen kön­nen. Wir be­schlie­ßen das Jahr nach al­ter Tra­di­ti­on im Früh­ling in Zer­matt. Traum­haf­te Schnee­ver­hält­nis­se am Stock­horn und die täg­li­che Run­de durch al­le drei Ge­biets­tei­le mit fet­ten Ab­fahr­ten im Sulz­schnee sind Kenn­zeich­nen die­ser Rei­se. Ei­ner jun­gen Da­me, Ma­rie, zei­ge ich am Furgg­sat­tel, wie leicht es sich mit eng ge­führ­ten Ski in tie­fem Schnee fährt. Lei­der ge­lingt es mir trotz di­ver­ser Ver­su­che nicht, mit Ski­ern die Ge­schwin­dig­keit auf über 90 km/h zu schrau­ben. Bei 88,6 km/h ist Schluss.

20. April 2012, 17:15 Uhr. Wir schnal­len Ski und Snow­board ab. Ei­ne be­ein­dru­cken­de Win­ter­sai­son ist zu En­de. Zer­matt hat wie­der al­les ge­hal­ten, was an­de­re Ski­ge­bie­te zu die­ser Jah­res­zeit nur ver­spre­chen kön­nen: Über ei­nen hal­b­en Me­ter Pul­ver­schnee auf Trift­ji, al­so 1000 Hö­hen­me­ter Ski­rou­te kom­plett na­tur­be­las­sen! Da­zu bes­tens prä­pa­rier­te, lee­re Pis­ten, kal­te Tem­pe­ra­tu­ren und Schnee­ver­hält­nis­se wie sonst nicht im tiefs­ten Win­ter. An ei­nem ver­schnei­ten Nach­mit­tag um 16:30 Uhr fah­re ich mut­ter­see­len al­lein in der Sun­neg­ga nach oben. Die Ski­fah­rer, die ins Tal wol­len, star­ren mich an, als ent­stie­ge ich ei­nem Raum­schiff und nicht ei­ner Stand­seil­bahn. Ich fah­re wei­ter hoch zum Blau­herd und dann in schwe­rem Schnee zu­rück ins Tal. Ta­ge zu­vor saß ich be­reits in na­he­zu lee­ren Gon­deln zum Klein Mat­ter­horn, was mir erst­mals ei­ne recht ge­naue Ver­mes­sung der Lift­spur (KML) er­mög­lich­te.

Mei­ne Frau steht beim Bä­cker und die Kun­din vor ihr be­klagt sich bit­ter­lich bei der Ver­käu­fe­rin dar­über, dass man we­gen des Wet­ters an die­sem Tag nicht hät­te Ski fah­ren kön­nen: «Im­mer­hin kann man im Ort bum­meln!» Nun, das kann man im­mer tun. Aus ge­ge­be­nem An­lass wer­fen wir nach dem Abend­es­sen ei­nen Blick auf die feh­ler­be­rei­nig­ten Er­geb­nis­se der GPS-Emp­fän­ger, die 55 bzw. 60 Pis­ten­ki­lo­me­ter an­ge­ben. Zer­matt muss al­so noch ein wei­te­res Ski­ge­biet ha­ben, das wir nicht ken­nen.

Wie­der hat Zer­matt (fast) al­les ge­toppt, was wir an klei­nen aber fei­nen High­lights er­lebt ha­ben, so die Cha­va­net­te (Mur Suis­se) von Avo­r­iaz und die Ab­fahrt durch das Vallée Blan­che von Cha­mo­nix. Ins­be­son­de­re die ge­führ­te Tour über die Glet­scher des Mont Blanc stell­te al­les in den Schat­ten, was wir bis da­hin bei Ta­ge in den Al­pen ge­fah­ren und er­lebt hat­ten, auch wenn sie an die wirk­lich groß­ar­ti­ge Voll­mon­d­ab­fahrt an der Dia­vo­lez­za, Glü­na Plai­na, nicht ganz her­an reich­te. Und Ro­te Na­se-Gant nach Neu­schnee, un­ver­spurt, war mit Ab­stand das Schwers­te, was ich mit Ski­ern je­mals ge­fah­ren bin. Dass man in Zer­matt an ei­nem ein­zi­gen Ski­tag 100 Pis­ten­ki­lo­me­ter fah­ren kann, ha­ben wir auch schon be­wie­sen.

32 gran­dio­se, traum­haft schö­ne Ski­ta­ge - und kein ein­zi­ger in Ös­ter­reich, das war die Sai­son 08/09. Die We­stal­pen bie­ten mit den 3 Vallées, Val d'Isè­re, 4 Vallées, Grin­del­wald und Zer­matt ge­nü­gend Ab­wechs­lung für fünf Ski­wo­chen. Ein ein­zi­ger Tag ist so, dass ich vor lau­ter Schnee die Zahn­rad­bahn an der Sta­tion Ei­ger­glet­scher kaum noch er­ken­nen kann. Am Abend wird mich ei­ner der Gäs­te auf der Berg­hüt­te Grin­del­wald­blick fra­gen: «Wie war der Tag?» Und ich ant­wor­te wahr­heits­ge­mäß, auch wenn er das viel­leicht so nicht hö­ren will: «Es war ei­ner der schöns­ten Ski­ta­ge der letz­ten 10 Jah­re!»

Ich ha­be im­mer noch den kes­sen Spruch un­se­rers Ski­leh­rers Hans W. Mayer vom Ski-Club Bin­gen im Ohr: «Ein Ski­fah­rer, der den Schnee liebt, strei­chelt ihn mit sei­nen Ski­ern und stampft nicht dar­auf her­um und tritt oder zer­schnei­det ihn!». Nun, so­weit die Theo­rie!
Mitt­ler­wei­le hat die Ver­gan­gen­heit et­was Mys­ti­sches, die Sa­ge von Ku­ros, dem Gott der Pis­ten, der zu­ver­läs­sig für gu­tes Ski­wet­ter sorgt und der An­fän­gern Flü­gel ver­leiht, hält dies für die Nach­welt fest. Wa­ren die Fo­to­ap­pa­ra­te 1994 noch ana­log, so be­glei­ten uns heu­te di­gi­ta­le Ka­me­ras wie die klei­ne Ko­dak DX7590 und die un­gleich schwe­re­re aber auch viel bes­se­re Spie­gel­re­flex Sony Al­pha 100 auf un­se­ren Streif­zü­gen durch die Ski­ge­bie­te. De­ren ho­he Auf­lö­sung lässt den Schnee auf den Bil­dern glän­zen und die Ver­wack­lungs­kom­pen­sa­ti­on er­mög­licht auch un­ter schwie­ri­gen Be­din­gun­gen be­ste­chend schar­fe Bil­der. Da­zu tra­gen wir GPS Emp­fän­ger am Ruck­sack und er­mit­teln so Pis­ten­län­gen aus­ge­wähl­ter Ski­ge­bie­te, die wir gra­fisch in­ter­ak­tiv aus­wer­ten, in Lis­ten­form dar­stel­len und für Goo­gle EarthTM ver­füg­bar ma­chen. Und na­tür­lich er­zäh­len wir auch Ge­schich­ten von Ne­bel­ta­gen und Son­nen­brän­den, von Gäs­ten und Gast­ge­bern, von aus­ge­fal­le­nen Pis­ten und Ski­rou­ten, von Kin­dern auf Ski­ern und Vä­tern auf Snow­boards - nicht sel­ten un­ter star­ken Schmer­zen zu­sam­men ge­tra­gen in 42 Ski­ge­bie­ten und al­len Re­gio­nen der Al­pen, von den Trois Vallées im Wes­ten bis Bad Klein­kirch­heim im Os­ten.

Der ers­te Ski­tag ...

... präg­te vie­le Jah­re die Ein­lei­tung die­ser Ski­sei­ten. So schwer er war, so sehr ist er His­to­rie. Spä­tes­tens mit dem He­li­ko­pter­flug zum Mon­te Ro­sa am 15.3.2013  hat ei­ne neue Zeit­rech­nung be­gon­nen. Heu­te gilt es, mit dem Snow­board Tem­po 100 zu schla­gen und, seit April 2017, 120 Pis­ten­ki­lo­me­ter zu über­tref­fen so­wie den Lift­plan bis in die letz­te Ecke ab­zu­fah­ren und das ge­sam­te Ski­ge­biet mit­tels GPS zu ver­mes­sen. Wenn man dann noch sys­te­ma­tisch die Feh­ler in den auf­ge­zeich­ne­ten GPS-Tracks be­rei­nigt, be­kommt man ei­nen sehr gu­ten Ein­druck da­von, was man an ei­nem Tag fährt, wie die Bei­spie­le Zer­matt, Sankt An­ton/Lech/Zürs, Grin­del­wald, Les Arcs/ la Plagne und 3 Vallées zei­gen. Dass die Ta­bel­len bei un­se­rer Art der Auf­mes­sung oft deut­lich we­ni­ger Pis­ten­ki­lo­me­ter aus­wei­sen als die An­ga­ben der Lift­be­trei­ber, ist halt so. Wei­te­re Aspek­te er­läu­tert die Prä­am­bel.