Anekdoten und Histörchen
Geschichten, die nicht verloren gehen sollen.
Unglaubliche 131 Pistenkilometer weist Skiline für jenen denkwürdigen 4. April aus, an dem ich es so ganz nebenbei in die Top 25 derer schaffe, die in Zermatt im Winter 2017 die meisten Höhenmeter an einem Tag fahren. Das lässt meinem Sohn keine Ruhe. Er glaubt ernsthaft, dass man 150 fahren könne, hierzu später mehr.
2018: Seither sind drei weitere Skiurlaube Geschichte - nur ganz anders, als erwartet. Keines der beiden Paar Ski hat Kratzer im Belag abbekommen, und das obgleich eines davon auf allen Skirouten der 4 Vallées unterwegs war (außer der gesperrten nach l'Eteygeon). Hatten wir in den letzten Jahren eher viel Sonne und viel zu wenig Schnee, so kommt in diesem Winter mehr als jene Menge an Schnee zusammen, die wir bisher vermisst hatten.
In Flachau/Wagrain haben wir nur einen einzigen schönen Tag. Dafür kann ich Tiefschnee fahren üben, wozu ich mir morgens zwei Brötchen mit Wurst und Käse in die Taschen stopfe und schaue, dass ich der Erste bin am Flying Mozart. (8 Uhr Frühstück ist da definitiv zu spät.) In bis zu 15 cm tiefem, trockenem Neuschnee geht es auf unberührter Piste hinunter ins Tal; als Highlight die 32d vom G-Link zum Bergschlepplift. Wenn es die Sicht zulässt, sehen wir Beschneiungsanlagen, die nicht in Betrieb sind, und Pistenmarkierungen, die nicht zuweit entfernt sind.
Trotzdem erleben wir noch einige ganz besonderere Tage in Verbier und Flaine. Bei miserablem Wetter kann ich nichts anderes tun, als auf einer Piste am Attelas einem Skiguide zuzuschauen, der seiner Schülerin zu erklären versucht, wie man die überbreiten Spezialski bei schlechter Sicht durch schweren Schnee bewegt. Ich folge den beiden für eine knappe halbe Stunde und probiere die Technik danach am Mont Fort aus. Ich bin total begeistert. In Flaine werde ich meine Frau bei ähnlich schlechten Bedingungen ermuntern, den «Stockeinsatz am Skiende» dazu zu benutzen, heile aus den Wolken abzusteigen. Hatte mir Flaine 1995 das Snowboardfahren näher gebracht, so bringt meiner Frau Flaine 2018 das konsequente Fahren bei Nebel und in tiefem Schnee näher. Selten hat schlechtes Wetter so viel Beifall hervorgerufen!
Zudem haben die ersten drei Urlaube einen neuen Wahlspruch hervorgebracht: «Egal ob ich die Piste gesehen habe oder nicht, Hauptsache, der GPS-Empfänger hat sie aufgezeichnet.»
Wir beenden die Saison in Zermatt. Der «Hase von Mammelzen» stellt die Behauptung auf, dass man hier 150 km am Tag fahren könne. Wer so etwas sagt, muss es beweisen, und so macht er sich am 18. April auf die Reise, die im Wesentlichen zwischen Hohtälli und Gant spielt: 22 Bergfahrten auf stets derselben Gondel am Gant tragen ihm später den Beinamen «Sägezahnhase» ein, was das von Skiline bereitgestellte Tagesprofil recht gut beschreibt. Dabei reicht es am Ende zwar nur für Platz 2, aber die Tageskilometerleistung von 166 km beeindruckt ebenso wie die 26.800 Höhenmeter (106 km/h Höchstgeschwindigkeit), morgens auf beinharter Piste gefahren, nachmittags in bis zu 20 cm tiefem Sulzschnee. Beschränkt man die Liste auf deutsche Skifahrer, zeigt sich bereits ein Abstand von über 5.000 Höhenmetern zu Platz zwei und 9.000 zu Platz drei. (Wie schon im Vorjahr gesehen, stimmt die Zahl der von Skiline angegebenen Pistenkilometer auch hier nicht. Nur ist sie mit 145 km diesmal entschieden zu kurz.)
April 2017: Trotz frühen Aufbruchs hatte ich den Skitag nicht auf Rekorde ausgelegt.
Erst als mir gegen Mittag klar wird, dass mein Traum wahr werden könnte, einmal im Leben 100 km zu fahren, richte ich die
Tour auf ein Maximum an Pistenkilometern aus. Ich fahre meist die längst mögliche Variante einer Abfahrt und auf der
allerletzten Bergfahrt verlasse ich den Matterhorn-Express an der Mittelstation, weil die Strecke Schwarzsee-Zermatt
via Staffelalp gegenüber der Abfahrt vom Trockenen Steg satte 1,4 km länger ist!
«Einen Tod musst Du sterben!» bemerkt meine Frau, als ich ihr erkläre, dass ich dadurch 356 Höhenmeter habe liegen lassen.
Hätte ich das nicht und wäre bis Trockener Steg sitzen geblieben, wäre ich im Gesamtklassement mit 20138 Höhenmetern auf
Platz 18 gelandet und in meiner Altersklasse
(56+) auf Platz 3 statt 4, nur 381 Höhenmeter von Platz 1 entfernt.
Was überlebt ist die Genugtuung, dass mir die längere Strecke letztlich einen runden Wert beschert: 120 Tageskilometer, sorgfältig vermessen und dokumentiert. Tags drauf knacke ich auf der Kelle die Tempo 100 Marke. Wieder ein rundum gelungener Skiurlaub in Zermatt!
Liebe Frau Danuser, Sie haben uns gefragt, ob wir es nicht schon bereut hätten, einen Winterurlaub in Chur
zu verbringen. Wir hatten gute Gründe, diesen Ort für diesen Urlaub zu wählen. Es sollte ein 10-Tage-Urlaub
werden, den wir nicht in einem einzigen Skigebiet verbringen wollten. Also haben wir uns mit Chur einen zentralen
Ort gesucht, haben von hier aus Lenzerheide/Arosa fast komplett
abgefahren und Klosters/Davos und Flims/Laax wiederbesucht.
Bei dieser Gelegenheit haben wir zwei Pisten aufgemessen, die unter denen, die man ohne Führer gefahrlos fahren
kann, nun an Position zwei und drei unserer Bestenliste auftauchen:
Weissfluhspitze-Küblis (14,3 km) und Vorab-Nagens-Flims (12,8 km). Von Lenzerheide aus wären wir das sicher
nicht gefahren.
Wir hatten Ihr Appartement als das mit Abstand ansprechendste in Chur aus den Angeboten herausgesucht. Und so war es dann auch. Modern und gemütlich,
vollständig ausgestattet und geschmackvoll eingerichtet. Wir haben uns in Ihrem Haus sehr wohl gefühlt und bedanken uns ausdrücklich für die große Gastfreundschaft.
Laax: Ich hatte in Erinnerung, dass man am Vorabgletscher hohe Geschwindigkeiten fahren kann. Dazu muss man praktisch von oben an Schuss fahren. Ich tue das auch, weil wenig los ist, aber trotz guter Verhältnisse komme ich am Ende nicht über Tempo 95,6 hinaus. Eine kleine Enttäuschung.
Die «Kampagne 2017» stand zunächst im Zeichen der neuen Liftverbindung von Sankt Anton mit Zürs, dem Tor nach Lech. Über die Messergebnisse informiert die Geschichte über Sankt Anton. Die Diskussion um gelogene Pistenkilometer hat ihre Spuren hinterlassen und hat, anders als in einer Diktatur, wo man Fakten wegbefehlen kann, auch das Einlenken bei den Verantwortlichen befördert. Die Zahl der Pistenkilometer ist von 350 auf 305 herab gesetzt worden. Wer Skirouten nicht scheut und Tannegg, Riffel II, Schindler- und Mattunkar fährt, kann tatsächlich etwa 270 km nutzen. Wichtiger als diese guten Zahlen ist aber die Tatsache, dass man nun keinen Bustransfer mehr benötigt und nach 5 Minuten Fahrzeit an der Mittelstation der Trittkopfbahn in Zürs aussteigt. Dass man entweder ein Stück bergauf laufen oder über eine (relativ einfache) Skiroute abfahren muss, wenn man sich nicht in die Warteschlange zum Trittkopf einreihen will, ist sicher nur eine vorübergehende Erscheinung.
Verletzungsbedingt fahre ich im April 2016 in Zermatt nicht Ski, aber diejenigen Mitglieder der Familie, die
fahren, beschweren sich über den neuen Hirli Lift, einen völlig überdimensionierten 7er-Sessel.
(So bezeichnen wir 6er-Sessel, in die man seitwärts gegen die Fahrtrichtung einsteigt, weil die Kinder in Grindelwald
in einem baugleichen Lift bereits einmal zu siebt gefahren sind.) Eine gruselige, steile, bei eisigen Verhältnissen schwere Zufahrt
von der weißen Perle, die zu allem Überfluss auch noch eine Fahrstraße kreuzt, und eine unpraktische Kindersicherung verleiten
meinen Schwiegersohn zu dem Satz: «Was soll eine solche Konstruktion bewirken, wenn es im weiten Umkreis keine kindgerechte Piste gibt?»
Zudem wird man Ried aufgeben und damit eine der längsten und schönsten Abfahrten des Skigebiets. Eine neue Streckenführung, die hinter
dem früheren Olympia-Stübli auf die unansehnliche Betonüberbauung mündet, verbindet Patrullarve und Sunnegga, allerdings nicht
mehr so schneesicher wie wir das bisher kannten.
«Megève? Ein Skigebiet? Wo liegt denn das?»
Mehr als eine gute Frage, die wir jetzt detailliert
beantworten können: «Megève ist das größte in Deutschland unbekannte
Skigebiet Frankreichs, 30 km nordwestlich von Chamonix gelegen.» Zusammen mit Saint Gervais,
Combloux, St. Nicolas-de-Véroce,
La Giettaz und dem nur mit dem Auto erreichbaren Gebiet von
Les Contamines/Hauteluce wird es unter dem Namen
Domaine Évasion geführt. Mit nominell 420 Pistenkilometern
wird es nur noch von Paradiski und
den 3 Vallées übertroffen. Das mussten wir nachmessen!
Aber noch bevor wir die tatsächlich nutzbaren Pistenkilometer kennen (240 gefahren), ziehen wir das Resümee:
«Ein großartiger Skiurlaub in einem traditionsreichen und ausgedehnten Skigebiet, in dem der
Mont Blanc das Panorama beherrscht.»
Frankreich, wieder einmal ganz, ganz anders! Hier unsere Geschichte,
die zudem als erste für die Lektüre per Smartphone optimiert wurde.
«Wer hat die längste?»
ist der nicht gerade geniale Titel im SPIEGEL 47/2015, in dem das Blatt die Lügengeschichten über Pistenlängen aufgreift,
diesmal mit dem Hinweis auf eine Person, Christoph Schrahe, die angeblich die Längen genau kenne und diese aus digitalen Karten,
Googles Kartenservice usw. sowie eigenen Vermessungen nachgerechnet habe. Über das Phänomen der tatsächlich nutzbaren Pistenkilometer haben wir schon vor einiger Zeit geschrieben. Erstaunlicher Weise
berechnet auch diese «unabhängige Instanz» für Saalbach-Hinterglemm-Fieberbrunn Pistenlängen, die niemals stimmen
können, es sei denn, dass dort «Skischulpistenkilometer» berechnet wurden, bei denen Anfänger ohne Mühe die
Distanzen verdoppeln.
(Mein Leserbrief an den SPIEGEL ging in den Ereignissen von Paris unter. Das ist verständlich. Er endet
folgerichtig mit dem Satz: «Während der Anschläge auf Charlie Hebdo war ich in Flaine. Heute schreibe ich am Tag nach den
Anschlägen von Paris. Mein Mitgefühl ist mit den Franzosen, deren überaus großartige Skigebiete ich
regelmäßig bereise.»)
Nun, wir haben die Angaben von Saalbach nachgeprüft. Drei Kampagnen waren nötig, um das seit 2016 um Fieberbrunn erweiterte Gebiet zu vermessen.
Zwar verkürzt ein Sturz unseren Aufenthalt im Februar 2016 von 7 auf 5 Skitage, aber da haben wir schon praktisch alle Ziele erreicht.
Am Ende reiben wir uns verwundert die Augen und stellen fest, dass wir 206 km kontieren können und nur knapp 10 fehlen
dürften, u. a. die Skiroute «Big dude» und die Talabfahrt Schönleiten. Halten wir 270 angegebene Pistenkilometer an,
so wären damit 80% fahrbar - ein sehr guter Wert.
Das Gegenteil ist Sankt Moritz. Auch wenn wir 2010 in diesem Gebiet den mit Abstand spannendsten Skiurlaub aller Zeiten verbracht haben, der
von einem festen Quartier ausging, muss ich nach Diskussionen im Alpinforum und kritischem Blick
in unsere Unterlagen zugeben, dass von 350 angegeben Pistenkilometern nur etwa 40% übrig bleiben, ein Negativrekord.
An dieser Stelle muss auch erwähnt werden, dass mich die von User RogerWilco veröffentlichte Geschichte über
einen Tag am Sonnenkopf,
den der Arlberg sicher in seinen Pistenkilometern eingepreist hat, dazu veranlasst hat, das Gesamtskigebiet Arlberg noch einmal
unter die Lupe zu nehmen, mit einem sehr positiven Ausgang für Sankt Anton: Am Ende kann ich zusammen mit der «Kampagne 2017» 263 km
zweifelsfrei nachweisen. Wäre Warth/Schröcken nicht so weit neben dem Soll, wäre die Bilanz sicher noch besser ausgefallen als die, dass
tatsächlich 90% der offiziellen angegebenen Pistenkilometer zusammen kommen. Besten Dank an dieser Stelle für die GPX-Datei,
die praktisch alles erschließt, was der Sonnenkopf zu bieten hat.
Aber klar ist auch: Ohne die Skirouten sind es zahllose
Pistenkilometer weniger, nämlich 210 oder knapp 70%! Wer wirklich lässig viele Pisten fahren will, ist in Megève deutlich
besser aufgehoben. Nur in den 3 Vallées konnte ich an 6 Tagen mehr «nicht doppelt gefahrene Pistenkilometer» einsammeln,
und das mit dem Snowboard!
Winter 2014/15: Wir besuchen den Wilden Kaiser von
Kitzbühel/Kirchberg aus. Extrem steile Pisten um Westendorf und großartige Skirouten
runden ab, was (erst) zusammen mit dem Nachbargebiet ein großartiges Bild ergibt: Der Skipass Kitzbüheler Alpen. Beide Gebiete sind aufgrund eines fairen Preismodells und guter Skibusverbindungen durchaus
sinnvoll und «zusammenhängend» befahrbar. Und so vermessen wir 220 km an 7 Tagen; mehr konnten wir in Österreich
nirgendwo sonst fahren. In diesem Urlaub, wie auch in Mayrhofen
zuvor, greife ich wieder zum Snowboard. So erreiche ich letztlich mein Ziel, ein Jahr Snowboard zu fahren.
(Tatsächlich fragte mich jemand, was ich damit meine. «Wie viele Tage hat ein Jahr?», entgegnete ich.)
Im Dezember beginnt die Saison ohne Schnee in Sankt Anton, sodass wir erstmalig einen Skitag
ausfallen lassen und danach jeden Tag nach Ischgl fahren. Nach dem schleppenden Start
hätte ich jeden für verrückt erklärt, der mir 31 Skitage prophezeit hätte.
Im Januar reise ich nach 20 Jahren erstmals wieder nach Flaine. Trotz dünner
Schneedecke erlebe ich einen Urlaub auf Skiern, bei dem es darum geht, verkleideten Engländern mit schlechtem Fahrvermögen aus dem
Wege zu gehen. Mein Sohn verwendet viel Zeit darauf, meinen Fahrstil zu verbessern. Danach bereise ich mit meiner Frau die Zillertaler Alpen, die aber im direkten Vergleich mit Kitzbühel/Wilder Kaiser trotz einiger
netter Pisten nicht überzeugen können. Wir beschließen das Jahr nach alter Tradition im Frühling in Zermatt. Traumhafte Schneeverhältnisse am Stockhorn und die tägliche Runde durch
alle drei Gebietsteile mit fetten Abfahrten im Sulzschnee sind Kennzeichnen dieser Reise. Einer jungen Dame, Marie, zeige ich am Furggsattel, wie leicht es sich mit eng geführten Ski in tiefem Schnee
fährt. Leider gelingt es mir trotz diverser Versuche nicht, mit Skiern die Geschwindigkeit auf über 90 km/h
zu schrauben. Bei 88,6 km/h ist Schluss.
20. April 2012, 17:15 Uhr. Wir schnallen Ski und Snowboard ab.
Eine beeindruckende Wintersaison ist zu Ende. Zermatt hat wieder alles gehalten, was andere Skigebiete zu dieser Jahreszeit
nur versprechen können: Über einen halben Meter Pulverschnee auf Triftji, also 1000 Höhenmeter Skiroute komplett naturbelassen!
Dazu bestens präparierte, leere Pisten, kalte Temperaturen und Schneeverhältnisse wie sonst nicht im tiefsten Winter. An einem
verschneiten Nachmittag um 16:30 Uhr fahre ich mutterseelen allein in der Sunnegga nach oben. Die
Skifahrer, die ins Tal wollen, starren mich an, als entstiege ich einem Raumschiff und nicht einer Standseilbahn. Ich fahre weiter hoch
zum Blauherd und dann in schwerem Schnee zurück ins Tal. Tage zuvor saß ich bereits in nahezu leeren Gondeln zum Klein Matterhorn, was mir erstmals eine recht genaue Vermessung der Liftspur (KML)
ermöglichte.
Meine Frau steht beim Bäcker und die Kundin vor ihr beklagt sich bitterlich bei der Verkäuferin darüber, dass man wegen des Wetters an
diesem Tag nicht hätte Ski fahren können: «Immerhin kann man im Ort bummeln!» Nun, das kann man immer tun. Aus gegebenem Anlass werfen
wir nach dem Abendessen einen Blick auf die fehlerbereinigten Ergebnisse der GPS-Empfänger, die 55 bzw. 60 Pistenkilometer angeben.
Zermatt muss also noch ein weiteres Skigebiet haben, das wir nicht kennen.
Wieder hat Zermatt (fast) alles getoppt, was wir an kleinen aber feinen Highlights erlebt haben, so die Chavanette (Mur Suisse) von Avoriaz und die Abfahrt durch das Vallée
Blanche von Chamonix. Insbesondere die geführte Tour über die Gletscher des Mont Blanc stellte alles in den Schatten,
was wir bis dahin bei Tage in den Alpen gefahren und erlebt hatten, auch wenn sie an die wirklich großartige Vollmondabfahrt an der
Diavolezza, Glüna Plaina, nicht ganz heran reichte. Und Rote Nase-Gant nach Neuschnee, unverspurt, war mit Abstand das
Schwerste, was ich mit Skiern jemals gefahren bin. Dass man in Zermatt an einem einzigen
Skitag 100 Pistenkilometer fahren kann, haben wir auch schon bewiesen.
32 grandiose, traumhaft schöne Skitage - und kein einziger in Österreich, das war die Saison 08/09.
Die Westalpen bieten mit den 3 Vallées, Val d'Isère, 4 Vallées, Grindelwald und Zermatt genügend Abwechslung für fünf Skiwochen.
Ein einziger Tag ist so, dass ich vor lauter Schnee die Zahnradbahn an der
Station Eigergletscher kaum noch erkennen kann. Am Abend wird mich einer der Gäste auf der Berghütte Grindelwaldblick fragen: «Wie war
der Tag?» Und ich antworte wahrheitsgemäß, auch wenn er das vielleicht so
nicht hören will: «Es war einer der schönsten Skitage der letzten 10 Jahre!»
Ich habe immer noch den kessen Spruch unserers Skilehrers Hans W. Mayer vom Ski-Club Bingen im Ohr: «Ein Skifahrer, der den Schnee liebt,
streichelt ihn mit seinen Skiern und stampft nicht darauf herum und tritt oder zerschneidet ihn!». Nun, soweit die Theorie!
Mittlerweile hat die Vergangenheit etwas Mystisches, die Sage von Kuros, dem Gott der Pisten, der
zuverlässig für gutes Skiwetter sorgt und der Anfängern Flügel verleiht, hält dies für die Nachwelt fest. Waren die Fotoapparate
1994 noch analog, so begleiten uns heute digitale Kameras wie die kleine Kodak DX7590 und die ungleich schwerere aber auch viel
bessere Spiegelreflex Sony Alpha 100 auf unseren Streifzügen durch die Skigebiete. Deren hohe Auflösung lässt den Schnee
auf den Bildern glänzen und die Verwacklungskompensation ermöglicht
auch unter schwierigen Bedingungen bestechend scharfe Bilder. Dazu tragen wir GPS Empfänger am Rucksack und ermitteln so
Pistenlängen ausgewählter Skigebiete, die wir grafisch interaktiv auswerten,
in Listenform darstellen und für Google EarthTM verfügbar machen. Und natürlich erzählen wir auch
Geschichten von Nebeltagen und Sonnenbränden, von Gästen und Gastgebern, von ausgefallenen Pisten und Skirouten, von Kindern
auf Skiern und Vätern auf Snowboards - nicht selten unter starken Schmerzen zusammen getragen in 42 Skigebieten und allen Regionen
der Alpen, von den Trois Vallées im Westen bis Bad Kleinkirchheim im Osten.